Donnerstag, 26. Juli 2012

Sarg aus Glas


Alle suchen wir unser Heil,
Um fühlen zu können, was wir glaubten verloren zu haben.
Um Gefühle gehen zu lassen, die uns verfolgen...
In den Schatten der Vergangenheit.
In Gesichtern, die von der Zeit gezeichnet wurden,
Die Schatten des Schmerzes trages,
Alte Leiden, ein schwacher Trost, ein weiterer Verblutender
Der sich seinen Sarg schon geschaffen hat…

Einen Sarg aus Glas,
So zerbrechlich, wie die Liebe und das Leid uns gemacht hat.
Er besteht aus zurückgelassenen Kinder Herzen,
Die von würgenden Ranken umschlossen und nie wieder ganz froh sein werden.
Er besteht aus verlorenen Tagen, vergessen von uns, unbedacht vorbeigestrichen,
für immer fort.
Aus Lügen, wunderschön und trügerisch,
Über die wir nie hinwegkommen werden.
Gesponnen aus seidigen Träumen, in denen wir uns verfangen haben,
Die uns in einem Ozean ertränken wollen,
Einem Ozean aus Gebeten und Hoffnungen…

Er besteht aus Glas, Scherben und Splittern.
Herzen, die keinen Sinn mehr finden.

Denn Gräber schaufeln sich nicht von selbst zu,
Und wir sehnten uns nach diesem Ort zum Ruhen.
Wir schafften es nie, zu sehen was vor uns liegt.
Denn wir kriechen auf wunden Stellen,
Rutschten aus auf dem Blut unserer Freunde,
Gaben uns selbst frei für das Hoffnungslose, dem Disaster.
Wir rissen an den Korsetten, den Nähten, den tausend Stichen,
Mit denen man versuchte, das zusammenzuhalten,
was nie mehr gesund werden wollte.

Und so sagten wir langsam zu uns auf Wiedersehen
Legten die Rosen an unser Grab
Schauten hinab.
Ja, die Guten mussten jung sterben?
Kreuzten die Hände
Beteten.
Das Ende ist so nah....

Da waren all die Erinnerungen, die keiner sehen wollte.
Die gepackten Koffer, als es hieß heute oder nie,
bei lebendigen Leibe verbrennen oder Feuer entfachen,
gefangen bleiben oder mutige Schritte nach vorn wagen.
Die verlassene Straße, dunklen Häuserfronten zogen vorbei,
Ein Blick zurück auf das Haus, das nie ein Zuhause war,
Ein Heim das Schmerz bedeutete, Trauer und Tod.
Ein Blick auf die eingesteckten Schläge an Stellen die man nicht sehen durfte.
Alles, was jetzt nur noch ein Grab war,
so einsam unter tausend anderen,
war unter Flammen untergegangen, in einem wilden Sturm zu Bruch gegangen.
Nur der kindliche Körper übrig,
verbrannt, im Stich gelassen
verlassen worden, schon bevor das Herz starb.

Da waren nur die Träume, die ausgetrockneten Seen,
Das letzte Lied bevor du völlig in der Welt verklingst.

Glas, Scherben, Splitter.
Herzen, die keinen Sinn mehr finden.
Dein Körper in Glas gehüllt,
so zerbrechlich, wie die Liebe und das Leid uns gemacht hat.
Bestehend aus zurückgelassenen Kinder Herzen,
Die von würgenden Ranken umschlossen und nie wieder ganz froh sein werden.
Verlorene Tage, vergessen von uns.
Geschmiedet aus Lügen, wunderschön und trügerisch,
Über die wir nie hinwegkommen werden.
Gesponnen aus seidigen Träumen, in denen wir uns verfangen haben,
die uns in einen Ozean ertränken wollen,
Ozeane aus Lügen, die uns das Genick brechen werden.

Gemacht aus Glas, Scherben und Splittern.
Herzen, die keinen Sinn mehr finden.

Denn das Glas, das unsere Herzen durchbohrt,
war dazu gemacht uns zu vernichten.
Liebe kann man sich nicht kaufen,
aber suchst du vielleicht noch mehr Leid?

Es ist noch nicht alles vorbei,
Aber alles was wir einatmen
Sind weitere Splitter.
Es sind Scherben, die einmal zu unserer Geschichte gehört haben,
Die wir verdrängen wollten,
Die uns heute noch wehtun.

Weil verdrängtes zum Albtraum wird.

So haben wir uns einen Sarg geschaffen
Weil wir einen Ort zum Leiden brauchten
Einen Ort an dem Liebe unwichtig wurde
Und wir in Ruhe gehen konnten.

Wir haben uns einen Sarg gebaut.
Aus Glas,
So zerbrechlich, wie die Liebe und das Leid uns gemacht hat.
Er besteht aus zurückgelassenen Kinder Herzen,
Die von würgenden Ranken umschlossen und nie wieder ganz froh sein werden.
Er besteht aus verlorenen Tagen, vergessen von uns.
Er besteht aus Lügen, wunderschön und trügerisch,
Über die wir nie hinwegkommen werden.
Er besteht aus seidigen Träumen, in denen wir uns verfangen haben,
die uns in einen Ozean ertränken wollen.

Er besteht aus Glas, Scherben und Splittern.
Herzen, die keinen Sinn mehr finden.

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