Donnerstag, 26. Juli 2012

I´m back. And I´m angry about the world. Please kill me.

Sooo es ist lange her...
Aber jetzt bin ich mir wieder sicherer ... oder versuch es zumindestens zu sein. Irgendwie.
Der ganze Stress mit meinen Eltern wegen der Bulimie, die Selbsthilfegruppe und Schule haben mich völlig in Anspruch genommen und mich heftig verunsichert.

Wer bin ich? Wer will ich sein? Was ist an der Krankheit gut? Was ist an der Krankheit schlecht?
Will ich so weiter leben? Mit der Krankheit und mit dem was ich bin?

Ich kann nur auf die letzten beiden Fragen antworten. In den beiden Dingen bin ich mir wieder sicher geworden, gerade durch die Selbsthilfegruppe (die eigentlich nur aus Magersüchtigen besteht (das man sich da als Bulimikerin scheiße fühlt muss ich jetzt nicht extra erwähnen oder?!)), denn die Tatsaceh das wir uns dort immer und immer wieder mit uns selbst auseinander setzen müssen, mit uns und dieser Krankheit, mit den Gründen und den Ursachen, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und auch mit unserer Wut und der Trauer, die sich aufgestaut hat. DAS alles hat mir die Augen wieder geöffnet.

Will ich so weiter leben? JA. Denn es ist mein Leben. Man kann mir nicht schon wieder alles nehmen, aus dem mein beschissenes Leben besteht und  das sollten die Leute endlich akzeptieren.
Ich werde weiterhin zu dieser Gruppe gehen weil ich dahin  muss.
Ich werde auch weiterhin zu meiner Ärztin in regelmäßigen Abständen gehen, weil man mir keine andere Wahl lässt (mal abgesehen von einem unheilvollen Klinikaufenthalt, bei dem man mir wahrscheinlich irgendeine Gehirnwäsche unterziehen wird...)
Ich werde diese Krankheit nicht behalten. Nein, dazu find ich das kotzen einfach zu bescheuert und widerlich (werde es aber trotzdem nicht ganz ablegen, weil es einem beim Abnehmen ungemein helfen kann!). Ich tendiere mehr zur Magersucht, wie die Leute in der Gruppe auch; das tolle ist, dass sie meine Vorbilder sein werden und meine Thinspos, die mich anspornen werden weniger zu essen, strenger mit mir zu sein und mich sportlichvöllig zu verausgaben. Man kann wohl sagen, dass die Gruppe mir hilft, findet ihr nicht? xD zwar nicht so wie sie sollte.... aber sie hilft mir :D
Also ich will weniger essen, mehr Sport treiben, disziplinierter sein und generell perfekter als ich es jetzt bin. Ich will meinen Schmerz behalten, weil er das einzigste ist was mir gehört und was mir keiner wegnehmen darf. Was keiner mir wegnehmen kann!

Schmerz. Wut. Frustration. Hass.
Emotionen, die mir keiner wegnehmen kann. Ich werde sie in mir behalten, werden über die Narben streichen, die sie in mir zurückgelassen haben, bei allzu vielen Gelegenheiten, werde über sie streichen und kratzen, bis sie aufplatzen und mich weider zu der werden lassen, die ich war. Genauso wie meine Ritzernarben, werde ich sie behalten als mein kleines Geheimnis. Sie werden mir helfen eisig zu sein und durchzuuhalten. Sie werden eine Strafe sein, wenn ich zu viel esse und sie werden eine Belohnung sein, wenn ich gut genug bin.
Schmerz lässt einen am besten wieder spüren wie wertlos man doch ist.

Ich werde wieder zum Schatten meiner selbst, werde lügen und betrügen. Werde lächeln wenn ich beobachtet werde und weinen, wenn ich allein bin. Werde mich in die Dunkelheit fallen lassen und mich selbst verlieren, aber mich dabei wieder neu finden.

Alles soll neu sein.
Ich will neu sein.
Die Krankheit und ich werden wieder vereint sein....
Ja, vielleicht bedeutet das den Tod. Aber wir alle müssen mal sterben.
Und ganz ehrlich: Es wird nie mehr besser werden, das können die Leute einen nicht einreden. Wenn man in seiner Jugend nicht so lebt wie man leben will, wird man für immer nur eine Puppe sein, gesteuert von der Gesellschaft.
Ich will aber frei sein. Nur dann funktionieren müssen wenn es mir auch in den Kram passt.
Ich will weinen und jauchzen, schreien und schweigen. Wenn ich es will.

Ja, vielleicht will ich auch sterben. Im Moment fühl ich mich einfach so leer. Man nimmt mit meinen Lebenshalt und verlangt, dass ich in das alte Leben wieder zuruckflutsche, als wäre nie etwas gewesen. Wie soll das gehen? Das Mädchen von damals ist weg, erstochen, verblutet, gefressen, verdaut, TOD. Sie ist von uns gegangen und hat in mir genug Platz gelassen, sodass ich zu dem werden konnte was ich heute bin. Und das Mädchen was heute lebt, will nicht sterben, sie will bleiben.

Das mag jetzt vielleicht alles etwas verwirrend klingen... Ok, es klingt zu 100% verwirrend, dennoch spiegelt es mein Gefühlschaos wieder. Ich  hoffe, man hasst mich für diese Gedanken nicht. Ich hoffe, ich bekomme Hilfe oder wenigstens Akzeptanz.
Vielleicht versteht wenigstens einer das alles.

Und ich weiß, was die Folgen für diese Krankheiten sind, dass wusste ich schon die ganze Zeit. Soooo naiv bin ich auch wieder nicht. Und ich habe sie akzeptiert.

Leben ist nichts wert, ich bin nichts wert.
Perfekt sterben ist mein letzter Wunsch. Ein Wunsch den ich mir erfüllen werde.





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